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Soyana: Verantwortung mit «feu sacré»

Mitglieder-Portrait vom Bionetz.ch vom 16. September 2019, https://bionetz.ch/nachrichten/mitgliedernews/91681-besuch-bei-soyana.html

Auf wichtige Leute muss man warten. Der Gründer von Soyana A. W. Dänzer hat eine wichtige Sitzung und lässt seine Verspätung entschuldigen. Zeit, um die aussergewöhnliche Geschichte seines Unternehmens zu studieren. Dann begegne ich einem Menschen mit einer warmen Ausstrahlung, der einnehmend von seinem Lebensweg erzählt.

A. W. Dänzer spricht zu Gästen. Bild: Soyana

Fausta Borsani//Soyana entstand 1981 und verschrieb sich ganz der vegetarischen und veganen Ernährung. Mittlerweile sind mehr als 100 Bio-Lebensmittel von Soyana auf dem Markt. In diesem Jahr wird Soyana schliesslich ganz vegan. Die letzten 5 ovo-lakto-vegetarischen Lebensmittel werden laufend ersetzt.

Nachfrage verändern

Dinki Steak aus Bio Dinkel. Bild: Soyana

Ein schreckliches Erlebnis hat die Einstellung des jungen A. W. Dänzer geformt: «Als ich mit 24 Jahren auf einem Bauernhof die Trennung einer Kuh und ihres Kalbes kurz nach der Geburt miterlebt habe, habe ich begriffen, was für ein Trauma diese herzzerreissend schreienden Tiere mir mitgeteilt haben». Zum ersten Mal habe er begriffen, dass unsere Nachfrage das Angebot bestimme und damit das Leiden der Tiere verursache. Von diesem Tag vor 47 Jahren an ass A. W. Dänzer nie mehr Fleisch und ersetzte nach und nach auch die Milchprodukte. «Ich habe meine persönliche Freiheit dazu benutzt, meine Nachfrage zu verändern, und diese Entscheidung hat dazu geführt, dass ich Soyana gegründet habe. Seitdem versuche ich, anderen Menschen mit qualitativ guten Fleisch- und Milch-Alternativen eine Ernährungsumstellung zu erleichtern», erklärt er die Logik der Firmengründung. Das erste Produkt war Soja-Fleisch. Heute zeugt u.a. eine breite Produktepalette und der wirtschaftliche Erfolg von der Tragweite dieser Lebensentscheidung. Soyana exportiert die Produkte mittlerweile innerhalb von Europa. Die Firma konzentriert sich dabei ausschliesslich auf den Bio-Fachhandel und lässt die Grossverteiler aussen vor.

Sichtbares Leben im Bio-Essen

Qualität ist A.W. Dänzer sehr wichtig. Aber wie macht man das Wesen von Bio sichtbar? Dazu hat Soyana 1996 das «LifevisionLab» gegründet und die eigene Forschung zunächst dazu verwendet, die Soyana-Lebensmittel zu verbessern. Im schönen und aufschlussreichen Buch «Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln. Bio und Nichtbio im Vergleich» finden Interessierte die Ergebnisse dieser Forschung und die gegenüber gestellten Analysen von zig Bio- und Nichtbio-Lebensmitteln. Es ist selbst für Laien verblüffend, wie die Lebendigkeit der Bio-Lebensmittel wirklich sichtbar wird und die zwei Produktionsweisen zu sehr unterschiedlichen Bildern führen. «Ich wollte immer, dass unsere Lebensmittel eine wirklich gute innere und äussere Qualität haben. Wir verwenden darum aus echter Einsicht ausschliesslich Zutaten aus biologischem Landbau», so A. W. Dänzer. Aber damit hört die Suche nach ganzheitlicher Qualität noch nicht auf, so wird die Luft der Produktionsräume sowie das verwendete Wasser besonders gereinigt und mit Energie aufgeladen. Und: «auch jeder Einzelne im Soyana-Team arbeitet täglich an seinem Bewusstsein – etwa durch Gebete, Konzentration, Musik – denn die Lebensmittel übertragen es.»

Inspiration

Die Suche nach dem eigenen Weg begann A. W. Dänzer als junger Wissenschaftler: Mit anderen StudentInnen gründete er 1972 die «Arbeitsgemeinschaft Umwelt beider Hochschulen», der ETH und der Universität Zürich. Sie waren sich bereits lange vor den Klimademos darüber einig, «dass die Aufgabe intelligenter Menschen darin besteht, dafür zu sorgen, dass sich alle Menschen wohl fühlen und für sie in Harmonie mit der Erde gut gesorgt ist», das war das an sich einfache und einleuchtende Ziel der Gruppe. Konsequent verfolgte A. W. Dänzers seine Ziele und begegnete dabei seinem spirituellen Lehrer Sri Chinmoy, der ihn u.a. zu Soyana inspirierte.